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Chronik der Naturschutzarbeit (Band I)

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Naturschutzarbeit im Landkreis Löbau-Zittau

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• • • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • nach • • • 1989 • • • • • • • • Grenzübergreifende Naturschutzprojekte 1999–2001 Quelle: Auszüge Flyer „Grenzübergreifende Naturschutzprojekte“ Herausgeber: Naturschutzbehörde des Landkreises Löbau-Zittau 109

Das Neophytenprojekt des Landkreises Löbau-Zittau 2003 Problematik In den letzten Jahren wurde eine invasive Ausbreitung von eingebürgerten Pflanzenarten (Neophyten) beobachtet. Insbesondere die großflächige Ausbreitung von Neophytenarten, wie z.B. Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica) und Sachalin-Staudenknöterich (Fallopia sachalinensis) entlang von Gewässerläufen sowie des Riesen-Bärenklaus (Heracleum mantegazzianum) an Gewässern, Verkehrswegen, aber auch in Gärten und Parkanlagen führte zunehmend zu Problemen. Durch die Ausbreitung dieser Neophytenarten kam es zunehmend zur Verdrängung von einheimischen Pflanzen- und Tierarten auf diesen Standorten. An Gewässerläufen verstärkte sich vor allem im Winter und zeitigen Frühjahr an den Gewässerufern mit Staudenknöterich-Besatz die Gefahr der Bodenerosion. Außerdem wurden beginnende Schäden an Uferbefestigungen, Dämmen und Verkehrswegen durch die Wurzeln der Neophyten festgestellt, welche erhebliche Reparaturkosten nach sich ziehen können. Riesenbärenklau kann außerdem beim Menschen erhebliche Hautschäden verursachen. Besonders gefährdet sind dabei spielende Kinder in Siedlungsbereichen. Das Neophytenprojekt, das 2003 gestartet wurde, war eine Gemeinschaftsinitiative des Landkreises Löbau-Zittau (Projektträger), des Naturschutzzentrums „Zittauer Gebirge“ gemeinnützige GmbH und der TÜV Rheinland Akademie GmbH. Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative Interreg IIIA. Hauptschwerpunkte des Projektes waren die Verdrängung eingebürgerter invasiver Pflanzenarten (Neophyten) aus besonders geschützten Biotopen und Landschaftsbestandteilen und die Information der Öffentlichkeit zum Thema Neophyten. Dabei fanden die invasiven Staudenknötericharten und der Riesen-Bärenklau besondere Beachtung. Bei der Verdrängung kamen mechanische, ingenieurbiologische und chemische Bekämpfungsmethoden zum Einsatz, deren Ergebnisse detailliert beobachtet und ausgewertet wurden, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für zukünftige Pflegemaßnahmen ableiten zu können. In Tschechien wurden unter anderem Maßnahmen zur Verdrängung von invasiven Neophyten im Einzugsgebiet der Smeda und der Neiße durchgeführt. Projektträger waren zum Beispiel ZO CSOP ARMILLARIA und die Kraj-Verwaltung Liberec. Staudenknöterichbekämpfung, Foto: Kay Sbrzesny 110