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Lehrpfade im Landkreis Görlitz

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27 Naturlehrpfade des Landkreises Görlitz vorgestellt

13 13 13 14 Löbauer

13 13 13 14 Löbauer Wasser und Georgewitzer Skala Die abwechslungsreiche Landschaft rund um den Löbauer Berg ist in mehreren Abschnitten des Lehrpfades geprägt durch das Löbauer Wasser und seine Quellbäche. Das Löbauer Wasser entsteht durch den Zusammenfluss des Groß - schweidnitzer Wassers und des Cunnersdorfer Wassers in Liebesdörfel, einem Ortsteil von Ebersdorf, südöstlich von Löbau gelegen. In seinem weiteren Verlauf fließt das Löbauer Wasser vorbei an Ebersdorf nach Norden und verläuft zwischen dem Stadtzentrum von Löbau und dem Löbauer Berg weiter nach Georgewitz. Die Georgewitzer Skala bildet ein schluchtartiges Felsental (Skala = slawische Bezeichnung für »Fels«) des Löbauer Wassers. Diese Form eines Durchbruchtals ist in der Oberlausitz, besonders im Lausitzer Gefilde, häufiger anzutreffen. Auf einer Länge von ca. 1,3km durchbrach hier das Löbauer Wasser in tausenden von Jahren das geologische Ausgangsgestein, den Westlausitzer Granodiorit bzw. den Zweiglimmer-Granodiorit. Es bildete sich ein tief eingeschnittenes von Süd nach Nord gerichtetes Tal mit steilen Hängen, Felswänden und Klüften und mit einem naturnahen blockreichen Bachbett. Zu beiden Seiten des Bachbettes steigen bewaldete Felshänge von 210m ü. NN auf eine Höhe von 240m ü. NN an. Es bildete sich ein interessantes Mosaik von Lebensräumen mit Schluchtwäldern und Eichen-Hainbuchenwäldern und freiliegenden Felsen. Besonders wechselwarme Tiere wie z.B. Kreuzotter (Vipera berus) und Feuersalamander (Salamandra salamandra) nutzen die Felsen an Sonnentagen, um sich in der Sonne aufzuwärmen. Das Gebiet wurde 1961 aufgrund seiner vielfältigen Naturraum - ausstattung als Naturschutzgebiet ausgewiesen. oben: Hohler Lerchensporn (Foto: NSZ) Mitte: Streuobstwiese (Foto: NSZ) unten: Georgewitzer Skala (Foto: NSZ) Start / Ziel Öffentlicher Verkehr Parkmöglichkeit Information • Löbau (Wendisch-Paulsdorf) bei Einstieg in Löbau (Wendisch-Paulsdorf): • Zug: Bahnhof Löbau • Bus: NVG Linie 130 / Löbau –Reichenbach –Görlitz bei Einstieg in Kittlitz: • Bus: KVG Linie 64 / Löbau–Kittlitz –Weißenberg und zurück bei Einstieg in Großdehsa: • Bus: Regiobus Linie 110 / Löbau–Cunewalde–Bautzen • am Löbauer Berg • www.loebau.de • www.loebau-foto.de 56 GROSSER NATURLEHRPFAD »RUND UM LÖBAU« 57

14 Zum Lehrpfad Ein Abstecher zum heimatkundlichen Lehrpfad auf dem Löbauer Berg lässt sich gut mit dem Lehrpfad »Rund um Löbau« oder auch mit der direkten Wanderung auf den Löbauer Berg verbinden. Der heimatkundlich angelegte Lehrpfad macht den Besucher anhand von Texttafeln auf floristische und geologische Besonderheiten am Wege aufmerksam. An einigen Stellen gibt er Einblicke in die Geschichte und erzählt Sagenhaftes. Besonders der Schafberg mit Resten einer bronzezeitlichen Siedlung ist geschichtlich interessant. Ausschilderung Der Verlauf des Lehrpfades ist mit dem Lehrpfadzeichen Grüner Schrägstrich gekennzeichnet. Am Anfang des Lehrpfades befindet sich eine Wege- und Übersichtstafel. Mitte: Geldkeller (Foto: NSZ) unten: König-Friedrich- August-Turm (Foto: NSZ) 14 Start/Ziel Heimatkundlicher Lehrpfad Löbauer Berg > Löbau > Kittlitz > Großdehsa > Löbau 4 km 1,5 2 h • Löbau, gegenüber dem Denkmal »Friedenshain« Öffentlicher Verkehr • Zug: 234 Dresden– Bautzen– Görlitz + Busline 67 • Bus: bis Busbahnhof Löbau NVG Linie 130 / Löbau – Reichenbach – Görlitz Regionalbus Linie 110 / Löbau – Cunewalde– Bautzen KVG Linie 27 / Löbau– Zittau Stadtverkehr KVG Linie 67 / Löbau-Ost – Haltestelle Löbau-Ost Parkmöglichkeit Schutzgebiete Begleitliteratur Information • Parkplatz »Friedenshain« • Landschaftsschutzgebiet »Löbauer Berg« • FFH-Gebiet: »Basalt- und Phonolithkuppen der östlichen Oberlausitz« • derzeit kein spezielles Faltblatt zum Lehrpfad verfügbar • Tipp: »Stadt- und Regionalführer« mit allgemeiner Wegübersicht des Löbauer Berges im Stadtplan • www.loebau.de • www.loebau-foto.de Karte • siehe Seite 56 Sehenswürdigkeiten am Wege Der gusseiserne König-Friedrich-August-Turm befindet sich auf dem Gipfel des Löbauer Berges neben der Gaststätte und ist nach einer Restauration seit 1996 wieder geöffnet. In seiner Bauweise gilt er als einzigartig in Europa und bietet dem Besucher von seiner Aussichtsplattform und zwei darunter liegenden Galerien eine herrliche Aussicht über das Oberlausitzer Bergland bis hin zum Isergebirge und Riesengebirge in Tschechien. Entstehung Der Lehrpfad wurde im Auftrag der Stadt Löbau angelegt. Der Löbauer Berg Der Löbauer Berg (448m ü. NN) mit seinem gusseisernen Turm ist das Wahrzeichen der Stadt Löbau, die auch den Beinamen »Stadt am Berge« trägt. Seine zwei Gipfel, Löbauer Berg und Schafberg, sind durch einen Sattel miteinander verbunden. Der Löbauer Berg gilt als das größte quellkuppenartige Basaltvorkommen der Oberlausitz aus der Zeit des Tertiärs. Mit einer Mächtigkeit von etwa 100m lagert es einem Sockel aus Granodiorit auf. Er zählt zu den botanisch interessantesten Erhebungen der Oberlausitz. Die heute vorherrschende Waldgesellschaft ist der Perlgras-Buchenwald. Neben dem Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) mit seinen lilafarbenen Blüten sind auch das seltene Leberblümchen (Hepatica nobilis) und das Ausdauernde Silberblatt (Lunaria rediviva) zu finden. 58 HEIMATKUNDLICHER LEHRPFAD LÖBAUER BERG 59